Organisation – Team – Persönlichkeit
In meinem Blog schreibe ich über die Organisation von Organisationen, die Dynamik von Teams oder über den Kern von Persönlichkeiten. Die Flughöhe oszilliert dabei von anwendungsorientierten Tools bis zu metatheoretischen und philosophischen Denkmodellen. Ziel ist zweierlei: einerseits wird die Kultur des Denkens von mir – Dr. Jonas Asendorpf – meinen Kollegen und Friends deutlich. Zum anderen gibt es ausreichend hübsche Luftnummern auf dem Markt, denen nur mit fundiertem und klugen Denken begegnet werden kann.
Ich kann nicht zaubern – in diesem Blog finden sich keine Zaubertricks. Sie finden Denkmodelle – vielleicht auch viele Bekannte. Dazu immer eine persönliche Reflektion und Einordnung mit einer kritischen psychologischen Haltung. Viele Denkmodelle in Organisationen vereinfachen Komplexität – und das ist auch gut so. Klares Denken schützt Organisationen, Teams und Persönlichkeiten davor, diese Modelle mit der Wirklichkeit zu verwechseln – es sind Instrumente, Werkzeuge, die Wirklichkeit besprechbar und bearbeitbar machen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Eine reife Organisation entwickelt die in ihr tätigen Persönlichkeiten in zweierlei Richtungen: sie befähigt sie, komplexe Situationen kompetent zu bewältigen. Dazu sind meist vereinfachende Instrumente nötig. Und sie lässt sie gleichzeitig Persönlichkeiten sein, die nicht mit der die Person(al)stelle zu verwechseln sind und sich auch nicht damit verwechseln.
Ziel meines Tuns ist die Maximierung der Autonomie der Beteiligten. Sind die Freiheitsgrade für alle Seiten maximiert und gleichzeitig die Organisationsinteressen erfüllt, ist meine Arbeit erfüllt. Autonomie ist nicht zu verwechseln mit Anarchie, auch nicht mit einer Umkehrung der Entscheidungspyramide. Es ist die Herstellung von Klarheit, die autonome, freie Entscheidungen befähigt. Eine Organisation, die ihre Ziele, ihren Zweck und ihre Prinzipien klar und transparent definiert und immer wieder zur Diskussion und zum Update bereitstellt, ermöglicht einer Persönlichkeit eine klare Entscheidung, ob sie mit den Werten, die eine solche Organisation vertritt, d’accord ist oder nicht. Das ist Freiheit – und diese Freiheit braucht Klarheit. In vielen Organisationen ist Mikropolitik der Modus Vivendi, ein ewiger Kampf über Interpretationen, Karrieren, Wirksamkeit und Wertschätzung. Solche Organisationen sind wie das Meer – wild und verschlingend. Mein Zielbild ist der Bergsee – klar und ruhig.
Um dieses Zielbild zu erreichen gehört klares Denken, klares Sprechen, klares Handeln. Wie das aussehen kann, demonstriere ich in meinem Blog. Er geht über das üblicherweise gesagte hinaus. Er bietet auch die Gefahr der Kopie. Ich glaube dabei an zwei alte Beraterweisheiten:
- Beratung ist people business – nicht jeder Mensch kann jeden Inhalt authentisch vertreten.
- Beratungskompetenz ist nicht skalierbar – die eigentliche Expertise liegt in der Anpassung auf den spezifischen Kontext, nicht in der Kenntnis der Hülle.
Und als drittes daran, dass gute Ideen sich verbreiten sollen. Mein Anspruch ist es, Arbeit zu einem besseren Ort zu machen. Wenn andere dies mit gleichen Mitteln tun ist diesem Purpose gedient – und das ist auch gut so.